mercredi 11 février 2015

AUF HÖHE DER ZEIT?

(Aus der La Meng 1)

Lieber nicht, sagt mir mein Instinkt. Sei's drum! Was und wie wäre es wohl, heutzutage auf der Höhe der Zeit zu sein? Und wo? In Minsk oder in Mali? Im Streufeuer dazwischen.

Aber, es ist ja nicht nur der Krieg im Norden und Süden Europas, der im Auge zu behalten wäre. Es ist auch der Schlaf der vielen zivilen Atombomben in meinem Gastland, vom Alarm der fliegenden nicht zu reden. Es braucht nur so eine kleine Karambolage, ein Flügelstreifen russisch-europäischer Kampfflieger über den baltischen Staaten und schon hätten wir das große, zunächst nur militärische Schlamassel. Wie es sich seinen Weg bahnt ins Globale.

So sähe es von außen aus, wie von innen?

Meine Frau meint, ich sei krank. Hätte mich endlich auch bei ihr und unseren Nachbarn mit ihren Husten und Schnupfen  angesteckt. Gestern Nacht war mir, ich hätte Fieber. Heute ist mir nur noch mulmig. Ich halte mich nämlich für im Kern gesund. Wer weiß! Wer weiß, was sich da alles angesammelt hat um diesen Kern, was ihn belagert. Wer weiß heute, was er gestern zu sich genommen hat. Was da alles drin war in dem, was wir täglich einatmen, aufessen und austrinken. Stillschweigend begleitet von was für Strahlungen auch immer. Gestern Abend zum Beispiel vergaß ich, den Stöpsel meines Computers neben dem Bett rauszuziehen, hatte aber wohlweißlich den des Handys reingesteckt. Damit ich, für den Fall aller Fälle, auch morgen noch hübsch unter Kontrolle bleibe. Für wenn ich mal ausraste.

Wie anders aber käme ich auf die Höhe unserer Zeit?

Indem ich jetzt mal rausgehe in die Februarsonne und die Vögel füttere. Werden eh immer weniger.